Blick hinter die Kulissen | Ausstellung "Das Klima" - Die fliegende Schnecke des Meeres

24.08.2022 Isabell Haubenthal

Das aus transparentem Kunststoffharz gefertigte Modell der Flügelschnecke Limacina helicina erstrahlt hier in seiner vollen Farbenpracht. Foto: LWL/Steinweg

Modell einer Flügelschnecke für die Klima-Ausstellung

Zur Veranschaulichung der Klimafolgen für das Meer zeigt die Ausstellung das Modell der Flügelschnecke Limacina helicina

Um den Museumsgästen beispielhaft zu demonstrieren, welche Auswirkungen Klimafolgen wie die Versauerung und Erwärmung des Meeres auf das Tierreich haben, gibt es ein ganz besonderes Modell in der Sonderausstellung "Das Klima" zu sehen: Ein 20fach vergrößertes Modell der Limacina helicina, besser bekannt als Flügelschnecke.

Auswirkungen der Klimafolgen

Versauerung und Erwärmung der Meere als Bedrohung für Organismen mit einer Kalkschale

Für die Flügelschnecke stellt der Klimawandel eine existenzielle Bedrohung dar. Sie steht stellvertretend für Organismen mit einer Kalkschale, die von dem kontinuierlich saurer werdenden Meerwasser besonders betroffen sind. Während ihrer Wachstumsphase bildet die Flügelschnecke ein kalkhaltiges Gehäuse aus. In saurem Wasser können sie jedoch weniger Kalk einbauen. Dieser Umstand führt dazu, dass ihr ohnehin empfindliches Gehäuse deutlich dünner ist und stellenweise sogar löchrig sein kann. Eine dünne, beschädigte Kalkschale macht die Tiere verwundbar.

Ausstellungsmacherin Carolina Blomenkamp packt das frisch eingetroffene Modell der Flügelschnecke aus. Foto: LWL/Steinweg

20 Mal so groß wie das Original

Das Modell der Flügelschnecke Limacina helicina besteht aus Kunststoffharz

Die Besonderheiten und Details der Flügelschnecke und ihrer Kalkschale werden in der Sonderausstellung sichtbar. Mit dem bloßen Auge wäre sie kaum zu erkennen. Das Modell aber ist in etwa 20 Mal so groß wie die Flügelschnecke in Wirklichkeit, deren Schale bis zu 13 Millimeter breit werden kann. Das Modell ist aus transparentem Kunststoffharz gefertigt, wodurch die bunte Farbgebung der Schnecke naturgetreu wiedergeben wird: Die Farben Violett, Gelb und Blau gehen fließend ineinander über.

Das 20fach vergrößerte Modell der Flügelschnecke Limacina helicina. Foto: LWL/Steinweg

Limacina helicina

Die fliegende Schnecke des Meeres

Wie alle anderen Flügelschnecken auch kommt die Limacina helicina als Plankton im Meer vor. Ihr Gehäuse hat die Form eines üblichen Schneckenhauses. Ihr Schneckenfuß hingegen unterscheidet sich von anderen Arten. Er hat seitlich zwei Auswüchse, die wie große Ohren aussehen, mit denen die Flügelschnecke jedoch nicht wie gewöhnlich rudert, sondern förmlich wie ein Schmetterling durch das Wasser zu fliegen vermag. Sie kann pro Sekunde das Zehnfache ihres Gehäusedurchmessers zurücklegen.


Hintergrund zur Ausstellung

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt bis zum 15.10.2023 die Sonderausstellung "Das Klima". Auf rund 1.000 Quadratmetern können Besucher:innen in das Klima der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft reisen. Sie erleben das Klimasystem der Erde, erkunden das sich seit Anbeginn der Zeit wandelnde Klima und tauchen ein in die Welt der Klimaforschung.

Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet Brailleschrift, einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) sowie eine Audiodeskription für Blinde und sehbehinderte Menschen, Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme.

Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schüler:innen, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage, Klimaspaziergänge und Vorträge angeboten. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung und ist im Shop erhältlich.
 

Allgemeine Hinweise

Das Modell der Flügelschnecke Limacina helicina ist jeweils dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr in der Sonderausstellung "Das Klima" im LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster, zu sehen.

Weiterführende Informationen zur Ausstellung

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Weiterführende Links zum LWL-Museum für Naturkunde