Ausstellungen | Zuhause(n) - Ein künstlerisches Projekt startet

05.06.2020

Das LWL-Museum für Naturkunde möchte in einem künstlerischen Projekt der Frage nachgehen, wie die Menschen ihr Zuhause während des Corona-Lockdowns empfunden haben und startet einen Aufruf an alle, die sich beteiligen möchten. Foto: David Kilinç

Zuhause. Wir sollen / müssen / können / dürfen Zuhause bleiben. Und dort hausen wir nun. Seit der Corona-Pandemie verbringen wir mehr Zeit in unseren eigenen vier Wänden. Und für jeden fühlt sich das vielleicht anders an. 

Im Projekt „Zuhause(n)“ des LWL-Museum für Naturkunde, Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium, werden die eigenen vier Wände in der Corona-Zeit künstlerisch mit und für euch thematisiert. Wir wollen wissen, wie es euch Daheim ergeht – was ihr fühlt und denkt und suchen nach Texten dazu. 

Werdet Teil eines Kunstwerkes! Schreibt uns eure Gedanken und Geschichten! Schickt uns eure Texte: ob lang oder kurz, ob sehr persönlich oder in Stichworten, ob lyrisch oder dokumentarisch... - ob per Mail oder als handgeschriebenen Brief (alle Kontaktdaten unten im Text).

Jeder der sich an dem Kunstprojekt im LWL-Museum für Naturkunde beteiligen möchte, kann seine Geschichte bis zum 20. Juni erzählen - vielleicht hat der eine angefangen zu meditieren, der andere musste Mathematikunterricht Zuhause geben. Foto: David Kilinç

Die eingesendeten Texte werden dann anonym von dem Künstler-Duo Luisa Hausmann und David Kilinc in eine Filmcollage und eine Live-Performance eingearbeitet. Die Filmcollage wird von Juli bis Ende August 2020 im LWL-Museum für Naturkunde ausgestellt und auf unseren digitalen Kanälen veröffentlicht. Die Live-Performance wird dann am 23.8.2020 im Zeitraum zwischen 14:00 – 17:00 Uhr für alle Besucher*innen des Museums zu sehen sein. Ein kleines Zuhause gibt es schon jetzt im Museum als Installation zu entdecken. Kommt vorbei und lasst euch inspirieren!

Das Künstler-Duo Luisa Hausmann und David Kilinç wird die Antworten anonym in einer Filmcollage und einer Live-Performance am 23.8 im Museum vorstellen. Foto: David Kilinç

Wie empfindet ihr die Corona-Zeit in eurem Zuhause? 

Wie verbringt ihr die Zeit dort? 

Wie haben sich euer Alltag, eure Rituale, euer Lebensrhythmus verändert? 

Müsst ihr Dinge Daheim tun, die ihr sonst an einem anderen Ort gemacht hättet? 

Welcher ist in der Corona-Zeit euer Lieblingsraum geworden? 

In welchem Raum habt ihr euch im Lockdown am meisten aufgehalten? 

Gibt es ein Zimmer, das ihr meidet? 

Wo würdet ihr niemals ein online Video-Meeting machen? 

Wer haust mit euch zusammen? 

Wen habt ihr versucht über die Distanz, virtuell mit an den Kaffeetisch zu setzen?

In welchen Momenten fühlt ihr euch beengt? 

In welchen Momenten habt ihr es geradezu genossen Daheim bleiben zu dürfen? 

Was ist „Zuhause“ für euch? 

Habt ihr einen bestimmten Ort, den ihr Zuhause nennt?

Bereits jetzt ist kleines Zuhause im LWL-Museum für Naturkunde als Installation zu entdecken. Foto: David Kilinç

Wir er- und beleben unsere Wohnstätte vielleicht anders als in anderen Zeiten. Sehen unsere Zimmer und Räume anders. Tun vielleicht andere Dinge als sonst. Machen es uns auf unserem Lieblingsplatz gemütlich und verweilen dort täglich. Oder verfangen uns im gemeinsamen Chaos aller, die in diesem Haushalt wohnen: Familienmitglieder, Mitbewohner, Partner... oder eben keiner von all denen. 

Wie fühlt es sich gerade an alleine zu wohnen? Wie verändert sich unser Verhältnis zu den Räumen, wenn sie ausnahmebedingt von allen gleichzeitig „behaust“ werden? Fehlen uns die Besuche von Menschen? Oder genießen wir es die Dinge, die wir sonst hinter Türen und Schubladen versteckt halten, mal offen liegen zu lassen?

Unser Zuhause wird zum Schutzraum. Zur Wohlfühloase. Oder aber zur gefühlten oder tatsächlichen Enge: Wenn die Decke auf den Kopf zu fallen droht, wenn die Wände näher zu kommen scheinen, der Platz nicht reicht, der Tapetenwechsel und der Auslauf fehlen. Unser Zuhause wird zur Kreativstätte mit online Yoga und Trompetenunterricht. Zum „Schöner-Wohnen“-Projekt, das jetzt endlich umgesetzt werden kann. Zur Urlaubsreise auf Balkonien. Zum Putzparadies mit homeschooling. Zur Kindertagesstätte. Zum Homeoffice. Die Video-Konferenz wird im Wohnzimmer veranstaltet. Und plötzlich erhalten wir Einblick ins Private von Menschen, die wir eigentlich aus ganz anderen Kontexten kennen oder bei denen wir noch nie am Esstisch saßen.  Die neue Nähe in Zeiten von physical distancing.

 

Texteinsendungen bis zum 20.6.2020 bitte an:

Per Mail:

ZuhauseN2020@gmail.com 

Per Post: 

LWL Museum für Naturkunde mit Planetarium

z. Hd. Frau Mona Otto
-Zuhause(n)-
Sentruper Str. 285
48161 Münster

 

Autoren: Luisa Hausmann, David Kilinc und Mona Otto

Kategorien: Aktuelles · Ausstellungen

Schlagwort: Zuhause(n)