Blick hinter die Kulissen | Ausstellung "Dinosaurier" - Malereien
Die Ausstellung "Dinosaurier - Die Urzeit lebt!" ist im LWL-Museum für Naturkunde in Münster zu sehen. Die Besucherinnen und Besucher können dann eine Vielzahl von Dinosaurierskeletten, Modellen, Präparaten und echte Fossilien sehen.
Ein wichtiges Ausstellungselement sind die Lebensbilder von Dinosauriern, welche die Urzeitriesen und andere ausgestorbene Tiere in ihrer Umgebung zeigen. Von der Diplom-Designerin und Malerin Beatrix Clement stammen ein Teil der gemalten Bilder und Hintergründe, die in die Dino-Schau integriert sind. Clement ist seit inzwischen 14 Jahren im LWL-Museum für Naturkunde als Malerin tätig.
Ein großer Teil der Museumsmitarbeiter war mit dem Aufbau beschäftigt, um die Dino-Schau rechtzeitig fertigzustellen. So auch Clement, die allein fünf Abteilungen der Ausstellung mit entweder direkt auf die Wand gemalten Bildern bestückte,oder mit Bildern die in ihrem Atelier entstanden sind. Von denen wurden dann großformatige Repliken an die Ausstellungswände gehängt . "Uns war es wichtig, neben Fotos und am PC entstandenen Grafiken auch Originale, also gemalte Bilder, in die Ausstellung einzubauen" sagt Clement und ergänzt: "Klassische Museumstechniken wie die Malerei direkt auf die Wand werden leider immer weniger angewandt. Viele Museen haben in ihrer Mitarbeiterschaft auch gar keine Illusions- und Landschaftsmaler mehr. Dabei sorgt gerade der Einsatz unterschiedlicher Präsentationstechniken für Abwechslung."
Die LWL-Mitarbeiterin gestaltete in der Dinosaurierausstellung unter anderem eine 5,40 Meter lange und zwei Meter hohe Wand. Das Bild stellt den Weg der Wirbeltiere vom Wasser an Land dar. Gleich in mehreren Arbeitsschritten trug Clement mit Bürsten und großen Pinseln Lasuren auf die Wand auf, damit die Transparenz des Wassers zum Ausdruck kommt. In das Wasser wurden dann drei ausgestorbene Tiere gemalt. Dabei erwies sich die Darstellung der Tiere wie Pederpes (ein frühes Landwirbeltier), Acanthostega (ein immer im Wasser lebendes Landwirbeltier) und Tiktaalik (amphibienähnlicher Fleischflosser) als anspruchsvoll, da Clement anhand von Skelettresten auf das Aussehen der Tiere Rückschlüsse ziehen musste. "Wenn die Dino-Ausstellung eines Tages endet und die Vitrine für eine neue Ausstellung vorbereitet wird, gehen mit den Objekten leider auch die Bilder weg. Dann heißt es Abschied nehmen, aber ich freue mich schon auf meine nächsten Bilder", sagt Clement.
Ein weiteres Werk der Malerin ist in dem Bereich der großen Dinosaurierskelette zu sehen: das Lebensbild eines Stegosaurus. Es ist in unmittelbarer Nähe zum Skelett des Tieres platziert, um zu verdeutlichen, wie der Stegosaurus ausgesehen haben könnte. "Lebensbilder sind eine sinnvolle Ergänzung zu Skeletten", meint Clement. "Mit Hilfe der Lebensbilder kann man sich besser vorstellen, in welcher Umgebung Dinosaurier früher gelebt haben, welche Pflanzen wuchsen und wie das Klima ausgesehen haben könnte."
Nach Rücksprache mit den Wissenschaftlern des LWL-Museums für Naturkunde fertigte Clement zunächst einige farbige Skizzen des späteren Bildes an. Anschließend führte die Malerin die Reinzeichnung in Acryltechnik aus. "Wir benötigen das Bild in dem geräumigen Ausstellungsraum in einer Größe von drei mal zwei Metern. Deshalb wurde das Original jetzt eingescannt, auf Leinwand gedruckt und auf einen Rahmen aufgezogen", erklärt Clement. Nun wartet das Lebensbild darauf, in der Dino-Ausstellung an seinem endgültigen Platz zu hängen.
Hintergrund zur Ausstellung
Die Ausstellung "Dinosaurier - Die Urzeit lebt!" ist seit dem 26. September im LWL-Museum für Naturkunde Münster zu sehen. Auf einer Fläche von über 850 Quadratmetern erfahren Besucherinnen und Besucher Spannendes zum Leben und zur Evolution von Dinosauriern und anderen Tieren der Urzeit. Begleitend zur Ausstellung bietet das LWL-Museum ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene, literarische Rundgänge (ab Januar 2015) durch die Ausstellung sowie Begleitvorträge.