Blick hinter die Kulissen | Ein Waldspaziergang im Museum

17.06.2021 Lisa Carina Immel

Ein täuschend echter Eichen-Hainbuchen-Wald hält Einzug im LWL-Museum für Naturkunde für die neue Sonderausstellung Alleskönner Wald. Foto: LWL/Steinweg

Waldinszenierungen für die neue Sonderausstellung

Den Wald voller Bäume können Besucher:innen ab 25. Juni im LWL-Museum für Naturkunde in Münster sehen: Auf einer Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern bereitet das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) derzeit die neue Sonderausstellung "Alleskönner Wald" vor. Die Mitarbeiter:innen sägen, bohren und schrauben an einem "Baumarten-Wald" und einer großen Waldinszenierung. Hierfür halten verschiedene Bäume wie zum Beispiel die Europäische Lärche, Rotbuche, oder Waldkiefer im Museum Einzug.

Die Mitarbeiter:innen sägen, bohren und schrauben unermüdlich für die großen Waldinszenierungen. Foto: LWL/Steinweg

Zwei Wälder in einem Museum

"Unsere Gäste sollen das Gefühl haben, durch einen Wald zu spazieren", beschreibt Ausstellungsmacherin Nadine Howe die Idee. Ein Holzpfad läuft an einem "Baumarten-Wald" vorbei. Die ausgewählten Baumarten sind dabei alle Vertreter eines durchschnittlichen regionalen Mischwaldes, also eines Waldes, in dem sowohl Nadel- als auch Laubbäume wachsen. Direkt gegenüber auf der anderen Seite des Weges lädt eine weitere lebensechte Inszenierung eines regionalen Eichen-Hainbuchen-Waldes zum Verweilen ein.  

Die schweren Baumstämme werden gemeinsam im Team für die Ausstellung vorbereitet (v.l.n.r. Michael Ludorf, Naeem Ali, Aminul Islam, Manfred Schlösser). Foto: LWL/Steinweg

Regionaler Baumartenwald

Für den Baumarten-Wald wurden in den vergangenen Monaten zwölf verschiedene Baumstämme aus der Region Münsterland im Museum aufgestellt. Die 3,5 Meter großen Bäume laden die Besucher:innen ein, vom Weg abzuweichen und die verschiedenen Baumarten näher zu entdecken. Hierfür wurde für jeden Baum eine aus dem zugehörigen Holz gefertigte Hinweistafel gestaltet. Darauf befinden sich Informationen sowie die Umrisse der Blätter und Früchte der jeweiligen Art. Menschen mit und ohne Sehbeeinträchtigung können in diesem Wald die verschiedenen Baumrinden ertasten, und vor jedem Baum befinden sich passende Beschriftungen in Brailleschrift.

Unter großer Kraftanstrengung werden die 3,50 Meter hohen Baumstämme zurechtgerückt, um den Besucher:innen einen Spaziergang durch einen Artenwald zu ermöglichen. Foto: LWL/Steinweg

Eichen-Hainbuchen-Wald

Gegenüber vom Baumarten-Wald wartet auf die Besucher:innen der täuschend echte Eichen-Hainbuchen-Wald. Darin verstecken sich die typischen Waldbewohner, wie sie zum Beispiel auch im Münsterland zu finden sind. "Die Vielfalt des Waldes mit seinen großen und kleinen Bewohnern wartet auf unsere Gäste", sagt die Ausstellungskuratorin Lisa Klepfer. Tierfreunde können hier zwischen den Blättern und Bäumen zum Beispiel das europäische Eichhörnchen, einen Dachs, verschiedene Singvögel oder auch den seltenen Mittelspecht entdecken.

Für den Baumartenwald wurden in den letzten Monaten zwölf verschiedene Baumstämme aus der Region Münsterland in das Museum transportiert. Foto: LWL/Steinweg

Kategorie: Ausstellungen

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