Sag mir was du isst und ich sag dir, wer du bist! Dieser Spruch trifft sowohl auf Menschen als auch auf Tiere zu. Doch anders als wir können Tiere nicht wählerisch sein, sie nehmen was sie kriegen können. Und zeigen dabei, welche anderen Tierarten es in ihrer Umgebung noch gibt.
Bei den meisten Eulen, aber auch bei vielen anderen Vogelarten gibt es etwas ganz Spezielles, an dem man erkennen kann, was das Tier gegessen hat. Das sogenannte „Gewölle“. Es handelt sich um einen Speiballen, der ausgewürgt wird. Er enthält unverdaute Knochen sowie Fell- und Federreste der verspeisten Beutetiere. Bei uns Menschen wäre das unappetitlich und unnötig. Wir essen in aller Regel weder solche Sachen noch schlucken wir sie herunter. Bei den Eulen ist das anders und ihre Speiballen helfen Forschern die Tiere näher kennen zu lernen. In den Gewöllen sind nämlich Schädel vorhandenen von kleinen Säugetieren. An ihnen kann man bestimmen, was das für Tiere waren, die den Eulen als Nahrung dienten. Diese Untersuchung gibt einen Einblick in die Essgewohnheiten der Eulen in einem bestimmten Gebiet und über das Vorkommen der Beutetiere in der Region. Die Gewölle leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Verbreitung von Kleinsäugetieren wie etwa Wühlmäusen oder Spitzmäusen, welche durch ihre versteckte Lebensweise ansonsten nur sehr schwer zu beobachten wären.