Würde der Storch tatsächlich die Kinder bringen, hätten wir hier bei uns in Westfalen über Jahrzehnte ein großes Problem gehabt. Der große Vogel mit den roten Beinen und dem roten Schnabel war hier nämlich schon fast verschwunden. Vor knapp 30 Jahren lebten nur noch drei Storchenpaare im Münsterland. Höchste Zeit, dass sich etwas änderte.
KidsCorner | Was ich schon immer wissen wollte - Störche in Westfalen
Einmal Afrika und zurück
Störche sind bei uns in Westfalen wieder vermehrt heimisch
Störche sind Zugvögel. Das heißt sie leben im Sommer und Winter an verschiedenen Orten. Im Winter sind sie im wärmeren Süden in Afrika. Im Sommer ziehen sie hier bei uns ihre Jungen groß. Verändert sich einer der Lebensräume, kann das zu großen Problemen für die Tiere führen. Angefangen haben die Veränderungen hier in Westfalen vor über 100 Jahren mit der zunehmenden Landwirtschaft und den wachsenden Dörfern und Städten. Störche sind auf Feuchtwiesen angewiesen. Diese Wiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa. Sie bieten den Störchen ein großes Nahrungsangebot an Insekten, Regenwürmern, Fischen, Fröschen und Mäusen. Doch gerade diese Flächen wurden immer weiter zerstört. Der Schwarzstorch war deshalb bei uns schon ganz ausgestorben und vom Weißstorch waren nur noch wenige Tiere übrig. Durch verschiedene Naturschutzprojekte konnten sich die Bestände der Weißstörche erholen und auch der Schwarzstorch lebt wieder hier. Das gelang aber nur mit menschlicher Hilfe. Sollen die Störche auch in Zukunft eine Heimat in Westfalen haben, müssen wir die Natur weiter schützen.
Mehr über die Natur Westfalens in all ihrer Vielfalt erfährst Du in dieser Serie und in der Ausstellung "Vom Kommen und Gehen – Westfälische Artenvielfalt im Wandel " im LWL-Museum für Naturkunde in Münster.